Um der langen, kalten und trüben Jahreszeit zumindest kurz zu entfliehen, sollte es vor Weihnachten noch einmal kurz in wärmere Gefilde gehen.
Die Wahl fiel auf den Badeort Hurghada in Ägypten und das dortige Grand Resort. Ägypten ist in dieser Jahreszeit von Europa aus die am schnellsten zu erreichende Destination mit noch einigermaßen sommerlichen Temperaturen. Die Bewertungen des Hotels sind gut und das Preis-Leistungsverhältnis nahezu unschlagbar.
Die Anreise vom Blue Danube Airport von Linz aus war, dank des 200 km/h Rückenwindes, angenehm kurz.
Die Ankunft im Hotel war angenehm, die Anlage ist groß, jedoch sehr schön gepflegt und das Personal kompetent und bemüht. Die Deluxe-Zimmer sind sehr groß und schön eingerichtet, wenn es auch etwas an deutscher Gründlichkeit bzw. Sorgfalt mangelt. Alles in allem kann man sagen, das Hotel ist sein Geld absolut wert, das Essen ist vielfältig und geschmacklich großteils gut. Sofern man nichts gegen Cluburlaub einzuwenden hat (mein erster und letzter), ist man in diesem Resort gut aufgehoben. Es gehört bestimmt zu den besseren Adressen in Hurghada.
Leider ist der Rest von Hurghada (außerhalb der Hotels) absolut nicht zu empfehlen. Ausser Ramschhändlern gibt es sowieso nichts vernünftiges und die sind auch extrem aufdringlich und unfreundlich. Es herrscht Schmutz und eine „Touristen-Melken“ Atmosphäre. Auch die Taxifahrer sind in erster Linie anstrengend und versuchen Wucherpreise zu ergaunern. Die „Stadt“ Hurghada selbst ist hauptsächlich schmutzig und schäbig. Alles was nicht zu einem Hotel gehört und von diesem gepflegt wird, gleicht einer Müllhalde! Ein Urlaubsflair will nicht aufkommen. Leider hat es auch uns erwischt mit einer ordentlichen Magenverstimmung, die teilweise den Einsatz von Antibiotika erforderte.
Das Meer hingegen ist wirklich schön und es gibt auch teilweise schöne Strände. Wir sind meistens mit dem Taxi zum Colona Watersports Center gefahren. Das liegt am Strand des etwas heruntergekommenen Magawish Resorts. Der Strand hat einen vergleichsweise schönen Sand und keinen Hotelkomplex „im Nacken“, da das besagte Resort aus vielen kleinen Bungalows besteht.
Leider war der Wind zum Kitesurfen nur am Abreisetag stark genug und so konnten wir nur einige wenige Stunden an unseren kaum vorhandenen Kitesurfskills feilen. Der Spot wäre auf alle Fälle schön, die Kiteschule ist gut ausgerüstet und der Staff ist kompetent. Die Boote für die „Pannenhilfe“ waren immer schnell zur Stelle, wenn es notwendig war. Die Trainer sind fast alle Europäer. Es werden mehrere Sprachen gesprochen. Es mangelt an nichts, der Shop hat ein gutes Sortiment auf Lager, billig ist das Vergnügen jedoch nicht (Ausrüstungsmiete etc.).
Das Resümee des Ausflugs nach Ägypten fällt eher gemischt aus. Das Hotel war schön und gepflegt. Die Clubatmosphäre sowie das fehlende Urlaubsfeeling außerhalb der Anlage gepaart mit den anscheinend obligaten Verdauungsproblemen trübte die Freude doch deutlich. Wir werden nicht zurückkommen, außer vielleicht zum Kitesurfen, dann aber auch an einen anderen Spot mit zuverlässigeren Windverhältnissen. Wenn man im Spätherbst oder Winter noch etwas Wärme möchte, sollte man meiner Meinung nach die Kanaren bevorzugen.